Petra, eine einzigartige verlassene Felsenstadt, die einst die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer war. Ein Besuch in dieser Stadt ist wie eine Zeitreise in eine andere Welt voller Wunder und Mysterien…
Heute zählt die Felsenstadt als UNESCO-Welterbe.
Schon der Weg zur verlassenen Felsenstadt führt durch beeindruckende, teilweise bis zu 100 Meter hohe Felswände, der sogenannten „Siq“. Die Schlucht ist 1,2 km lang und an manchen Stellen ziemlich eng.
Am Ende der Schlucht trifft man auf die gewaltige Fassade des „ Al Khazneh“, auch als das Schatzhaus bekannt. Eine sehr beeindruckende Erscheinung, ein gewaltiges Haus, dass in den roten Felsen gehauen wurde. Leider sind oben an der Fassade Einschusslöcher zu sehen. Diese wurden von Soldaten und anderen Schatzjägern verursacht, die dem Gerücht, dass hinter der Felswand Gold verborgen sei, Glauben schenkten. In Wirklichkeit ist das Schatzhaus jedoch ein Mausoleum für die damalige königliche Familie.
Petra die 2000 Jahre alte rote Sandsteinfelsen-Stadt war eine Nekropolis (Totenstadt) in der viele Höhlen zu prächtig dekorierten Grabmäler gestaltet wurden.
Sie war jedoch noch viel mehr als nur eine Totenstadt oder eine schöne Oase in der Wüste.
Ihre strategische Position machte sie zu einer mächtigen Handelsmetropole, direkt auf den wichtigsten Handelsrouten, die China, Indien, Ägypten, Rom und Griechenland verbanden.
Petra war eine florierende Stadt die unter anderem mit einem ausgeklügeltes Wasser-System ausgestattet war. In den Wänden waren Wasserkanäle eingehauen die die ganze Stadt mit Wasser aus den umliegenden Quellen versorgten. Reich wurde die Stadt durch die Zölle die auf Handelswaren erhoben wurden.
Neben dem beeindruckenden „ Al Khazneh“ (Schatzhaus) gibt es weitere Teile der Stadt die auf jeden Fall sehenswert sind. Darunter zählen der Opferplatz, das Römische Theater, die Königsgräber, das Urnengrab, das Palastgrab und das Sextius-Florentinus-Grab.
Ebenso das beeindruckende Ad-Deir Kloster, das im Mittelalter von Mönchen bewohnt war, ist auf jeden Fall einen Umweg wert! Auch wenn es hier 822 Stufen hinauf geht, lohnt sich die Anstrengung und man wird mit einer wirklich sehr schönen Aussicht belohnt. 🙂
Das Schatzhaus
Diese beeindruckende verlassene Felsenstadt ist ein einmaliges Erlebnis und voller Mysterien, man fühlt sich wie in einem Indiana Jones Film. Sie wurde letztendlich auch nicht ohne Grund zur Dreh-Kulisse für die Filme „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ und „Transformers, die Rache“. Hierfür wurde Ad-Deir als Filmkulisse genutzt
Petra blieb lange vergraben, die legendäre Stadt galt bis zu 1812, also über 1000 Jahre lang, als verschollen. Sie wurde von einem Schweizer wieder entdeckt und erst 1920 begannen die archäologischen Ausgrabungen. Bis heute kann man jedoch nur einen kleinen Teil der damaligen Stadt sehen. Archäologen schätzen, dass gerade mal 20 Prozent der Antiken Stadt freigelegt wurden.
Spannend ist auch die Frage, warum so eine florierende und reiche Stadt unterging? Hier gibt es zwei große Erklärungsansätze; Erstens wird vermutet, dass die Handelsrouten verlegt wurden und Petra somit an Bedeutung verlor. Zweitens wurden sehr viele Häuser im siebten Jahrhundert von einem Erdbeben zerstört, was die Bewohner evtl. zwang ihre Stadt zu verlassen…
Dies sind jedoch nur Vermutungen, letztendlich weiß keiner genau warum die Stadt verlassen wurde und in Vergessenheit geriet…
Tipps
- Wer Zeit und Lust hat sollte sich auch „Little Petra“ (El-Barida) anschauen. Sie ähnelt der echten großen Felsenstadt und ist nur acht Kilometer von Wadi Musa entfernt.
- Wer auch gerne Nachts unterwegs ist sollte sich auf keinen Fall „Petra by Night“ entgehen lassen. Bei diesem Event werden Tausende von Kerzen auf dem Weg zum Schatzhaus aufgestellt, was wirklich ein einmaliger Eindruck ist. (Achtung dafür muss noch extra reserviert und bezahlt werden. Das Event findet nur Montags, Mittwoch und Donnerstags statt.
- Wer gerne fotografiert sollte Petra früh am Morgen oder am späten Nachmittag besuchen, da hier die Felsen in einem besonderen Licht erscheinen dass die natürlichen Farben hervorhebt.
- Wer Petra wirklich gut erkunden möchte, sollte sich mindestens 2-3 Tage Zeit nehmen.
- Das Ticket ist nicht ganz billig, eine Tageskarte kostet 50 JOD (ca. 63 Euro).
Um etwas Geld zu sparen kannst du dir vor der Reise ein Jordan Pass kaufen (70 JOD). Dieser beinhaltet sowohl den Eintritt von Petra und für ca. 40 weitere Sehenswürdigkeiten, als auch den Preis für dein Visum (40 JOD)