Las Bolas, die mysteriösen Steinkugeln von Costa Rica

In Costa Rica im sogenannten Diquís Delta auf der Insel: Isla del Caño, kann man bis zu 300 Steinkugeln finden. Diese werden als las Bolas bezeichnet. Sie können nur ein paar Zentimeter groß sein aber auch mehr als 2 Meter im Durchmesser erreichen. Sie bestehen aus Grabbo (kompaktes magmatisches Gestein, ähnlich wie Granit) und die schwersten Kugeln können bis zu 15 Tonnen wiegen…

Sie sind aus Menschen Hand erstanden, vermutlich durch Beschlagen und Schleifen. Das Datieren der Kugeln ist sehr schwierig (da viele Kugeln von Privat Leuten als Dekoration mitgenommen wurden und teilweise weit entfernt von ihrem Ursprungsort waren) aber sie werden meisten der erloschenen Diquis-Kultur zugeschrieben. Es handelt sich um einer Prekolumbianische Kultur die ca. 700 – 1530 n. Chr. lebte. Das Wort Diquis bedeutet so viel wie großes Wasser, großer Fluss.

Viele dieser Steine wurden leider im Laufe der Zeit auch zerstört oder sind einfach verschwunden. Anfang des 19. Jahrhundert, als der Dschungel für industrielle Zwecke gerodelt wurde, wurden viele dieser Kugeln beschädigt. Als dann auch noch das Gerücht aufkam, dass in diesen Kugeln sich Gold befindet, wurden einige sogar gesprengt bis die Behörden einschritten und die Kugeln teilweise zum Nationalmuseum brachten. In 2014 wurde die Stammessiedlungen mit den „las Bolas“ in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.

las bolas

Man vermutet das diese Kugeln entlang der Wege zu den Hütten der Chefs platziert wurden. Es gibt viele Mythen und Legenden über diese runden Steine, manche Bewohner glauben, dass ihre Ahnen einen Zaubertrank hatten, die die Steine weicher werden ließen und sie somit die Steine einfacher bearbeiten konnten.

Die Bribri (ein kleines indigenes Volk) glauben, dass die runden Bälle Kanonenkugeln vom Tara (auch Tlatchque genannt), der Gott des Blitzes sind. Er soll diese Kanonenkugeln verwendet haben um die Serkes (Götter der Winde und der Hurrikans) von der Insel zu verjagen.

Warum und wie diese Kugeln genau geschaffen wurden, ist und bleibt ein sehr umstrittenes Thema… auch die Bedeutung dieser Skulpturen ist bis heute nicht bekannt.

Geheimtipp 1: Auf der Insel wächst auch der sogenannte Milchbaum (arbol lechoso / lat. Brosinum utile). Der Baum kann bis zu 50 Meter hoch werden und hat weitverzweigte rote Wurzeln. Seine Blattstängel sondern einen weißen Milchsaft ab. Diesen kann man trinken und es werden ihm verschieden Heilwirkungen zugesprochen (unter anderem für die Haut und den Magen)

Geheimtipp 2: Wer gerne taucht, sollte sich auf jeden Fall diese unglaublich schöne Unterwasserlandschaft nicht entgehen lassen. In dem glasklarem Wasser kann man Korallentürme sehen, die bis zu 15 Meter hoch ragen und vor lauter Fischen bunt schimmern. (Vorsicht es gibt jedoch auch Haie 😉 )